Lotta Morsbach „on fire“ von außen – AstroLadies mit breitem Scoring gegen Braunschweig

Die VfL VIACTIV-AstroLadies Bochum haben ihr letztes Heimspiel des Jahres überzeugend gestaltet und Eintracht Braunschweig LionPride mit einem klaren Sieg 90:57 in der Rundsporthalle bezwungen. Nach dem intensiven Wochenende zuvor mit zwei Spielen innerhalb von 24 Stunden zeigte das Team eine reife, kontrollierte Leistung, die nicht nur vom Ergebnis, sondern vor allem von der breiten Verteilung der Verantwortung im Kader geprägt war. In der 2. TOYOTA DBBL präsentierten sich die Bochumerinnen deutlich frischer, variabler und treffsicherer als zuletzt – und setzten damit ein wichtiges Ausrufezeichen im Rennen um die Tabellenplätze im oberen Mittelfeld.

Bochum legte von Beginn an ein hohes Tempo vor und erspielte sich früh eine komfortable Führung. Die AstroLadies agierten konzentriert, bewegten den Ball gut und nutzten ihre Vorteile konsequent aus. Diese frühe Dominanz war mit Blick auf die hohe Belastung der vergangenen Tage von besonderem Wert: Headcoach Mario Zurkowski konnte früh rotieren und Spielerinnen einsetzen, die zuletzt weniger Minuten erhalten hatten oder unter ihren Möglichkeiten geblieben waren. Das Spiel wurde so auch zu einer Gelegenheit, Kräfte zu schonen und zugleich Vertrauen im gesamten Kader aufzubauen.

Offensive Last verteilt sich auf viele Schultern

Während in den vergangenen Wochen vor allem Cecelia Collins, Faith Dut und Ramona Tews den Großteil der Bochumer Offensive getragen hatten, zeigte sich das Scoring gegen Braunschweig deutlich ausgewogener. Collins bestätigte zwar erneut ihre starke Form, doch sie musste diesmal nicht allein vorangehen. Ramona Tews war in der ersten Halbzeit mit 11 Punkten Topscorerin, nahm sich nach der Pause jedoch bewusst zurück und stand insgesamt nur knapp 21 Minuten auf dem Feld. Faith Dut geriet früh in Foultrouble und blieb dadurch in lediglich 16 Einsatzminuten unter ihrem gewohnten Punkteschnitt. Gerade diese Umstände eröffneten anderen Spielerinnen die Chance, Verantwortung zu übernehmen – und sie nutzten sie eindrucksvoll.

Morsbach, Kullik und Bjeltschik setzen Akzente

Allen voran Lotta Morsbach prägte das Spiel offensiv. Mit 13 Punkten und einer starken Quote von 4 von 6 Dreiern war sie der gefährlichste Distanzfaktor der AstroLadies und gab dem Spiel von außen immer wieder wichtige Impulse. Auch Lisa Kullik fand ihre Treffsicherheit von Downtown wieder und steuerte 11 Punkte bei, darunter 3 von 5 erfolgreichen Dreiern. Zur insgesamt deutlich verbesserten Dreierquote trugen zudem die 2 von 2 verwandelten Distanzwürfe von Ramona Tews bei – ein klarer Kontrast zu den Schwierigkeiten der Vorwochen.

Neben den offensiven Leistungen setzte auch der Nachwuchs ein Ausrufezeichen: Youngster Lena Bjeltschik sammelte wertvolle Minuten auf dem Feld, erzielte 3 Punkte und beeindruckte insbesondere defensiv mit gleich vier Blocks – ein starkes Signal für ihre Entwicklung und Tiefe im Bochumer Kader.

Souveräne Spielkontrolle bis zur Schlussphase

Mit der komfortablen Führung im Rücken behielten die AstroLadies über weite Strecken die Kontrolle über das Spiel. Braunschweig fand nur selten Mittel, um die Bochumer Defensive ernsthaft unter Druck zu setzen, während Bochum weiterhin geduldig spielte und die Führung stabil verwaltete. Trotz vieler guter Gelegenheiten wollten die Würfe der Gäste zu selten ihr Ziel finden. Der einzige Dreier gelang Lilly Faustmann Mitte des letzten Viertels. Beste Werferin bei den Löwinnen war Brandy Huffhines (15). Lara Lieckfeld punktete ebenfalls zweistellig (11).

Ausblick

Am Samstag, 20. Dezember, steht das wichtige Auswärtsspiel bei den Talents BonnRhöndorf an. Tip-off ist um 17 Uhr. Durch den deutlichen Erfolg gegen Braunschweig sind die AstroLadies in der Tabelle an den Talents vorbeigezogen. Beide Teams weisen nun eine identische Bilanz von 6 Siegen und 5 Niederlagen auf, Bochum liegt dank der besseren Punktedifferenz knapp vorn.

Für die AstroLadies ist die Ausgangslage klar: Im letzten Spiel des Jahres 2025 soll noch einmal alles investiert werden, um den Erfolgslauf fortzusetzen, die direkten Konkurrentinnen auf Distanz zu halten und in Reichweite der Playoff-Plätze zu bleiben. Die Leistung gegen Braunschweig hat gezeigt, dass Bochum dafür nicht nur individuelle Qualität, sondern auch die nötige Kadertiefe mitbringt.

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Text: Marco Baron | MCB Sport
Foto: Dominik Voh