„3×3 hat mich nie losgelassen“ – Gold-Trainer Samir Suliman im Interview

„3×3 hat mich nie losgelassen“ – Gold-Trainer Samir Suliman im Interview

Im Rahmen seines Besuchs bei den FISU University World Games 2025 war 3×3-Coach Samir Suliman am 17. Juli zu Gast bei den VfL VIACTIV-AstroLadies Bochum. In einem gemeinsamen Workshop vermittelte er nicht nur wertvolle Inhalte aus dem Profibereich, sondern nahm sich im Anschluss auch Zeit für ein Gespräch über seine persönliche Begeisterung für das Format, seine Eindrücke vom Training mit den AstroLadies und seine ganz besonderen Erinnerungen an die 3×3-Karriere. Für die teilnehmenden Spielerinnen, war es eine außergewöhnliche Erfahrung, die ihnen bei der Deutschen Meisterschaft im 3×3 vom 1. bis 3. August sicher helfen wird.

Was hat dich persönlich am 3×3 so gepackt, dass du dich voll und ganz diesem Format widmest?

Samir: „Am 3×3 hat mich gepackt, dass ich es schon früh in meiner Basketballkarriere sehr intensiv selbst gespielt habe – ich bin dreifacher Deutscher Meister im Drei-gegen-Drei. Damals war das zwar noch nicht das 3×3 der FIBA, sondern eher ein 3 gegen 3 mit vielen Spielunterbrechungen. Aber die FIBA hat einen richtig coolen Schritt gemacht hat, indem das Spiel nach Korberfolg direkt unter dem Korb weitergeht. Da hat mich das Ganze noch viel mehr begeistert und gepackt.“

Was war dein Eindruck vom Workshop mit den AstroLadies? Und wie sehr helfen solche Events dabei, 3×3 in der Region bekannter zu machen?

Samir: „Mein Eindruck war sehr gut. Es waren viele talentierte Basketballerinnen da: Spielerinnen aus der ersten Mannschaft, aus der Jugend und auch aus der zweiten Mannschaft. Alle haben einen ganz tollen Eindruck hinterlassen. Es ist ja bekannt, dass die AstroLadies in der 3×3-Szene unter dem Pseudonym Pfändungsamt Bochum unterwegs sind – und dort sehr konsequent und ‚mies pfänden‘. Ich habe mich wirklich gefreut, diesen Workshop mit erfahrenen 3×3-Spielerinnen zu leiten.“

Gab es in deiner Trainerlaufbahn einen Moment, der dir bis heute besonders im Kopf geblieben ist?

Samir: „Da gibt es natürlich einige. Der Gewinn der ersten Medaille für Deutschland im Jahr 2019 ist besonders tief verankert. Grundsätzlich verbindet man natürlich irgendwie alle Medaillengewinne mit vielen Emotionen, aber auch Rückschläge bleiben hängen – wie das dramatische Ausscheiden bei der U23-Weltmeisterschaft 2023. Der Olympiasieg in Paris bleibt natürlich für immer sehr, sehr tief in meinem Kopf hängen.“

Wie nimmst du die 3×3 FISU Games hier in Bochum als Besucher wahr? Was macht das Event für dich als Zuschauer und Basketball-Fan spannend?

Samir: „Ich nehme die FISU Games sehr bewusst wahr und es ist für mich super spannend, da es im Grunde eine Olympiade der Studierenden ist. Dass so ein Event in Deutschland stattfindet, und dann auch noch hier im Ruhrgebiet, ist wirklich etwas Besonderes. 3×3 hat hier mit der NRW-Tour eine lange Tradition – die gibt es jetzt schon seit 31 Jahren. Persönlich freue ich mich auch deshalb sehr über den Austragungsort in Bochum, weil ich 1994 selbst in der Jahrhunderthalle bei der Deutschen Meisterschaft gespielt habe. Jetzt wieder hier zu sein bringt viele schöne Erinnerungen zurück. Es ist wirklich ein großartiges Event.“

Vielen Dank für deinen Besuch und das Interview, lieber Samir!

Das Interview führte Laura Barroso Perez und wurde am Donnerstag, 17. Juli, im Anschluss an den gemeinsamen Workshop mit den VfL VIACTIV-AstroLadies Bochum geführt – und damit vor den 3×3-Finalspielen bei den FISU World University Games. In beiden 3×3-Disziplinen, sowohl im Basketball als auch im Rollstuhlbasketball, gewann jeweils das deutsche Damenteam die Goldmedaille. Die AstroLadies gratulieren den beiden Teams mit den Spielerinnen Elisa Mevius, Laura Zolper, Luisa Nufer und Sarah Polleros sowie Lilly Sellak, Svenja Erni, Catharina Weiss und Lisa Bergenthal ganz herzlich zu ihrem Triumph!